3 von 4 Frauen leiden im Laufe ihres Lebens mindestens einmal an Scheidenpilz. Obwohl die sogenannte Vaginalmykose relativ häufig auftritt, ist es betroffenen Frauen oft unangenehm darüber zu sprechen. Dabei lässt sich eine Pilzinfektion mit Candida albicans in der Regel gut und unkompliziert behandeln.
In diesem Artikel erfährst du, wie du einen Scheidenpilz erkennst, wie er entsteht und wie du ihn erfolgreich behandeln kannst. Außerdem bekommst du Tipps, was du vorbeugend tun kannst und wann eine Scheidenpilzinfektion ein Fall für den Arzt ist.
Vagisan bei Scheidenpilz
SymptomeScheidenpilz Symptome
Jede Frau, die schon einmal von Scheidenpilz betroffen war, weiß wie störend die Symptome sein können. Diese können übrigens einzeln oder gemeinsam auftreten und in ihrer Stärke von Frau zu Frau variieren. Auf die Überbesiedelung der Vagina und des äußeren Intimbereichs mit Hefepilzen reagiert der Körper mit einer Entzündungsreaktion. Folgende Beschwerden sind für eine Infektion mit Candida albicans typisch:
Jucken und Brennen im Intimbereich
Starker Juckreiz, oft begleitet von Brennen oder Wundheitsgefühl – besonders im äußeren Intimbereich und am Scheideneingang. Die Beschwerden treten klassischerweise in der zweiten Zyklushälfte auf, kurz vor der Menstruation.
Zusätzlich können Brennen beim Wasserlassen und Schmerzen bei mechanischer Reibung (z. B. beim Einführen eines Tampons oder beim Geschlechtsverkehr) auftreten.
Rötungen und Schwellungen
Da der Pilz auch die äußeren Geschlechtsorgane befallen kann, ist nicht nur die Scheide gerötet, sondern oft auch die Schamlippen (Labien). Letztere können zudem geschwollen sein.
Veränderter Ausfluss
Scheidenausfluss (Fluor vaginalis) ist zunächst vollkommen normal und gehört zu jeder Frau dazu. Gesunder Ausfluss riecht nicht unangenehm und hat eine milchig-weiße Farbe.
Für Scheidenpilz ist ein vermehrter flockiger, krümeliger oder bröckeliger Ausfluss mit einer weißen bis schwach gelblichen Farbe charakteristisch. Der Geruch dagegen ist unauffällig.
Vorsicht bei riechendem Ausfluss
Wenn du einen fischigen Geruch in deinem Ausfluss feststellst, deutet das auf eine Infektion mit Bakterien und Pilzen hin.In diesem Fall solltest du von deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt abklären lassen, ob eine bakterielle Vaginose oder eine Mischinfektion vorliegt.
Wie sieht Scheidenpilz aus?
Mit etwa 90 % ist in den meisten Fällen der nervige Juckreiz das wichtigste Anzeichen für Scheidenpilz. Leider ist dieser nicht besonders verlässlich, da hinter diesem unspezifischen Symptom auch etwas anderes stecken kann – z. B. eine Allergie gegen ein Waschmittel oder eine andere Erkrankung. Es hat sich gezeigt, dass nur etwa 35 bis 40 % der Frauen, die über Juckreiz klagen, auch tatsächlich eine Pilzinfektion der Scheide haben.
Weiterhin kann sich eine Scheidenpilzinfektion durch die gerötete und geschwollene Haut und Vaginalschleimhaut zeigen. Vor allem bei immer wieder auftretenden Vaginalmykosen können auch brennende Rhagaden, also ganz kleine Einrisse in der Haut auftreten. Durch die beanspruchte Haut kann es zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr kommen (Dyspareunie).
Der Ausfluss erinnert in seiner Farbe und Konsistenz am ehesten an geronnene Milch, Hüttenkäse oder Quark. Der bei einer bakteriellen Vaginose auftretende unangenehme, fischige Geruch kommt bei einer Infektion mit Hefepilzen nicht vor.
Diese typischen Symptome müssen aber nicht alle auftreten und können von Frau zu Frau unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Manche Frauen stellen beispielsweise gar keine optischen Anzeichen für eine Pilzinfektion fest, sondern bemerken lediglich einen Juckreiz.
Gewissheit gibt eine Untersuchung bei der Gynäkologin. Dazu wird ein Abstrich aus der Scheide genommen und unter dem Mikroskop betrachtet. Eine Pilzinfektion ist dabei durch die typischen fadenartigen Gebilde (Hyphen) und Sprosszellen zu erkennen. Sollte bei Ihnen der Pilz immer wieder auftreten, kann der Arzt den Abstrich auch zur genauen Artbestimmung einschicken oder selbst eine Kultur anlegen. Von einem chronisch wiederkehrenden Scheidenpilz spricht man bei mehr als vier Erkrankungen im Jahr.
TherapieScheidenpilz Behandlung
Eine Vaginalmykose ist in der Regel ungefährlich, aber dafür sehr lästig und häufig unangenehm. Da sie nicht einfach wieder von allein verschwindet, sollte sie möglichst früh behandelt werden, um keine langwierige Angelegenheit daraus zu machen.
Frauen, die bereits einmal eine Infektion mit Pilzen hatten und diese vom Frauenarzt haben bestätigen lassen, können die Symptome beim nächsten Mal erkennen und sie meist bequem selbst behandeln. Entsprechende Anti-Pilz-Mittel gibt es in der Apotheke rezeptfrei zu kaufen.
Zur Behandlung eines Scheidenpilz in Eigenregie haben sich Mittel bewährt, die lokal eingesetzt werden – d.h. direkt in der Scheide und im äußeren Intimbereich. Sie enthalten meist Wirkstoffe aus der Gruppe der Imidazole. Dazu gehören unter anderem Clotrimazol, Miconazol, Econazol oder Fenticonazol.
Die Vagisan Myko Produkte enthalten den am häufigsten eingesetzten und damit bewährten Wirkstoff Clotrimazol. Dieser ist breit wirksam, gut verträglich und einfach in der Anwendung.
Myko Kombi 3 Tage
Zur Behandlung von Scheidenpilz
Kombi-Packung mit Vaginalzäpfchen und Creme mit bewährtem Wirkstoff Clotrimazol
3-Tage-Behandlung
Mit besonderer Cremolum-Galenik: Das Zäpfchen bildet in der Scheide eine Creme
Myko Kombi
Zur Behandlung von Scheidenpilz
Kombi-Packung mit Vaginalzäpfchen und Creme mit bewährtem Wirkstoff Clotrimazol
Nur ein einzelnes Vaginalzäpfchen
Mit besonderer Cremolum-Galenik: Das Zäpfchen bildet in der Scheide eine Creme
Scheidenpilzinfektionen lassen sich gut mit sogenannten Antimykotika (Arzneimittel gegen Pilze) behandeln. Clotrimazol beispielsweise hemmt den Aufbau der Pilzmembran wodurch sich die Pilzzelle nicht mehr vermehren kann und schließlich stirbt.
Besonders gute Erfolge werden erzielt, wenn gleichzeitig zur Behandlung der Scheide, z. B. mit Scheidenzäpfchen oder Vaginaltabletten, der äußere Intimbereich mit einer Creme mitbehandelt wird. Die Creme oder Salbe wird lokal auf den äußeren Intimbereich aufgetragen und das Zäpfchen in die Scheide eingeführt.
Ein Vaginalzäpfchen wird, sofern nicht anders angegeben, einmal täglich tief in die Scheide eingeführt. Am besten eignet sich die Anwendung am Abend vor dem Schlafengehen. Eine luftdurchlässige Slipeinlage verhindert Flecken in der Unterwäsche.
Eine Clotrimazol-haltige Creme wird in der Regel zweimal täglich im äußeren Intimbereich, vom Scheideneingang bis hin zum After, aufgetragen und leicht eingerieben.
Übrigens ist die Anwendung von Scheidenzäpfchen während der Menstruation nicht empfohlen, da sich die Wirkung durch das Blut nicht voll entfalten kann. Die Creme kann jedoch auch während der Menstruation im äußeren Intimbereich und im Scheideneingang aufgetragen werden.
Die Behandlung dauert in der Regel nur einen bis sechs Tage. Neben der verschreibungspflichtigen 6-Tages-Therapie ist die 3-Tages-Therapie (Vagisan Myko Kombi 3 Tage) rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.
Schnell und bequem ist die Behandlung mit Vagisan Myko Kombi (ebenfalls rezeptfrei): Die Kombi-Packung enthält ein 1-Tages-Zäpfchen und eine Creme für eine Woche zur Anwendung im äußeren Intimbereich.
Hat sich innerhalb von drei Tagen keine Besserung der Symptome eingestellt, sollte ein Frauenarzt aufgesucht werden. Möglicherweise lag dann keine Pilzinfektion vor, sondern die Beschwerden sind auf eine andere Ursache zurückzuführen.
Sowohl die 1-tägige intravaginale Behandlung mit einem hochdosierten Zäpfchen (500 mg Clotrimazol) als auch die 3-Tages-Therapie (200 mg Clotrimazol pro Zäpfchen) wirken jeweils zusammen mit der entsprechenden Creme zuverlässig gegen Scheidenpilz.
Vagisan Myko Kombi enthält neben der Creme für den äußeren Intimbereich nur EIN Vaginalzäpfchen und ist daher z. B. kurz vor der Menstruation oder im Urlaub besonders geeignet.
Für eine erfolgreiche Behandlung ist es wichtig, dass die empfohlene Therapiedauer konsequent eingehalten wird.
Auch wenn sich die Symptome häufig schon früher bessern, sollte man sich nicht zum vorzeitigen Absetzen der Antimykotika (Antipilzmittel) verleiten lassen.
Dadurch würde dem Pilz erneut die Möglichkeit gegeben, sich zu vermehren und zu den bekannten Beschwerden und damit zu einer wiederkehrenden Infektion mit Candida albicans zu führen.
Wenn die Symptome der Pilzinfektion nach einer Behandlung nicht verschwinden, steckt möglicherweise eine andere Pilzart (in ca. 90 % der Fälle ist Scheidenpilz jedoch auf Candida albicans zurückzuführen) oder gar eine ganz andere Ursache hinter den Beschwerden.
Bleibt es nicht bei einer Pilzinfektion allein, kann sich eine sogenannte Mischinfektion entwickeln – also eine Infektion mit Pilzen UND Bakterien gleichzeitig. Hier kann beispielsweise ein Antiseptikum eingesetzt werden: Das breite Wirkspektrum von Vagisan sept mit Povidon-Iod erfasst neben Hefepilzen auch Bakterien und kann somit bei einer Vielzahl von Scheideninfektionen eingesetzt werden.
Auch wenn der Vaginalpilz häufiger als viermal pro Jahr auftritt, ist ein Arztbesuch ratsam. Eventuell verordnet er ein anderes Pilzmittel als Clotrimazol oder eine systemische Behandlung mit Tabletten ist notwendig.
GynäkologeWann mit Scheidenpilz zum Arzt?
Frauen, die bereits einmal von einer Infektion mit Hefepilzen betroffen waren, können die Symptome meist gut erkennen und diese mit frei verkäuflichen Anti-Pilz-Mitteln aus der Apotheke selbst behandeln. Unter gewissen Voraussetzungen ist es jedoch ratsam, medizinischen Rat einzuholen:
- wenn du zum ersten Mal Anzeichen wie Jucken und Brennen im Intimbereich verspürst: Die Frauenärztin oder der Frauenarzt kann abklären, ob es sich um eine Scheidenpilzinfektion handelt oder ob die Beschwerden eine andere Ursache haben.
- wenn du schwanger bist: Werdende Mütter sollten bei Verdacht auf Scheidenpilz eine Antimykotikatherapie mit ihrem behandelnden Arzt besprechen oder sich an ihn wenden. Gegen Ende der Schwangerschaft sollte eine Übertragung auf das Kind vermieden werden.
- wenn du häufiger als viermal im Jahr von Scheidenpilz betroffen bist: Der Frauenarzt / die Frauenärztin klärt ab, ob bestimmte Risikofaktoren vorliegen, die eine Pilzinfektion begünstigen, und ob eine andere Pilzart als Candida albicans für die Infektion verantwortlich ist. Dann kann der Arzt / die Ärztin die Therapie anpassen.
- wenn neben den Symptomen Jucken und Brennen auch für Scheidenpilz untypische Begleiterscheinungen wie übelriechender Ausfluss, Fieber oder Schmerzen im Unterbauch auftreten. Möglicherweise liegt dann eine andere Erkrankung vor.
- wenn die Beschwerden trotz Behandlung nicht abklingen: Führt das Anti-Pilz-Medikament nicht innerhalb weniger Tage zu einer spürbaren Linderung der Symptome, kann die Gynäkologin untersuchen, ob möglicherweise eine andere Ursache vorliegt.
Im Zweifelsfall ist es immer sinnvoll, sich seiner Frauenärztin anzuvertrauen. Es muss dir nicht peinlich sein, über Scheidenpilz zu sprechen. Denn die Pilzinfektion hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun, sondern ist eine häufig vorkommende und gut zu behandelnde Infektion.
Diagnose beim Arzt
Vor der körperlichen Untersuchung wird die Frauenärztin zunächst die Anamnese in einem Gespräch aufnehmen. Damit soll geklärt werden:
- welche Beschwerden auftreten
- seit wann die Beschwerden bestehen
- ob bereits eine Selbstbehandlung durchgeführt worden ist
- ob Grunderkrankungen, wie z. B. Diabetes mellitus bestehen
- ob kürzlich Medikamente, wie bspw. Antibiotika oder Kortison angewendet wurden
Für die Diagnose wird zusätzlich eine gynäkologische Untersuchung durchgeführt. Oftmals kann der Frauenarzt einen Pilz schon mit bloßem Auge an den charakteristischen Schleimhautveränderungen und dem weißen, bröckeligen Ausfluss der Scheide (Fluor) feststellen.
Ein Abstrich bringt in der Regel Gewissheit, ob es sich um eine Pilzinfektion handelt. Unter dem Mikroskop sind die typischen Fäden (Hyphen) oder Sprosszellen, die den Pilz auszeichnen, gut erkennbar.
Bei einer chronisch wiederkehrenden Infektion kann der Gynäkologe zusätzlich noch eine Pilzkultur anlegen, bzw. diese in einem Labor in Auftrag geben, um eine Artbestimmung des Pilzes durchzuführen.
AuslöserUrsachen für Scheidenpilz
75 Prozent aller Frauen haben mindestens einmal in ihrem Leben mit Scheidenpilz zu tun. In den meisten Fällen ist eine Überbesiedelung mit dem Hefepilz Candida albicans – seltener auch mit Non-albicans-Arten wie z. B. C. glabrata oder C. tropicalis – die Ursache. Der potenzielle Scheidenpilz-Erreger C. albicans ist Teil der normalen und gesunden Scheidenflora und verursacht keine Beschwerden. Unter bestimmten Voraussetzungen kann sich diese Pilzart jedoch stark vermehren und eine Entzündung hervorrufen.
Wie entsteht Scheidenpilz?
Durch die verschiedensten Ursachen kann eine „natürliche“ beschwerdefreie Besiedelung des Intimbereichs mit ein paar Pilzen in eine krankhafte Infektion mit Scheidenpilz übergehen. Ist das gesunde Gleichgewicht der Scheidenflora gestört, was häufig mit einer verringerten Zahl an Milchsäurebakterien einhergeht, oder sind die Abwehrkräfte vermindert, haben die Pilze leichtes Spiel und können überhandnehmen.
Mögliche Einflussfaktoren sind:
Vor allem Antibiotika können nicht nur krankmachende Bakterien, sondern auch „gute“ Bakterien, wie die Milchsäurebakterien erfassen. Dadurch haben die Pilze weniger Konkurrenz und können sich ungehindert verbreiten.
Aber auch Kortison oder einige Antirheumatika sowie Chemotherapeutika während einer Krebsbehandlung (Zytostatika) können die körpereigenen Abwehrkräfte beeinträchtigen und dadurch eine Pilzinfektion der Scheide begünstigen.
Ist die Abwehr des Körpers geschwächt, können Pilze nicht mehr so gut in Schach gehalten werden.
Auslöser für ein geschwächtes Immunsystem können Krankheiten, wie bspw. eine Grippe, anhaltender Stress oder chronische Erkrankungen, wie Diabetes sein.
Da Östrogen zur vermehrten Bildung von Zucker führt, der den Pilzen als Nahrung dient, fühlen sich diese unter dem Einfluss des weiblichen Sexualhormons besonders wohl. Somit kann ein Vaginalpilz durch einen erhöhten Östrogenspiegel begünstigt werden.
Dieser tritt z. B. natürlicherweise während der Schwangerschaft auf. Auch die Einnahme der Antibabypille (je nach Präparat und Dosierung) oder einer Hormonersatztherapie (HRT) während der Wechseljahre kann zu einem erhöhten Östrogenspiegel führen.
Da in der zweiten Zyklushälfte, also kurz vor der Menstruation, der Östrogenspiegel erhöht ist, treten die Symptome einer Scheidenpilzinfektion häufig vor der Regelblutung auf.
Durch eine übertriebene Intimhygiene, vor allem mit Produkten, die nicht auf den äußeren Intimbereich abgestimmt sind, wie z.B. alkalische Seifen oder Duschgel, kann das körpereigene Schutzsystem - der Säureschutzmantel der Haut - gestört werden.
Scheidenspülungen können sogar die natürliche Besiedelung der Scheide mit Laktobazillen aus der Balance bringen. Nach dem Toilettengang sollte auf die korrekte Wischtechnik – von vorne nach hinten – geachtet werden, um zu verhindern, dass Keime aus dem Darm zur Scheide transportiert werden.
Bei werdenden Müttern tritt eine Vaginalmykose relativ häufig auf. Verantwortlich dafür ist der erhöhte Östrogenspiegel in der Schwangerschaft. Durch ihn steigt der Zuckergehalt der Zellen der Vaginalschleimhaut an. Die erhöhte Konzentration von Glukose stellt ein ideales Nahrungsangebot für Hefepilze dar.
Eine Scheidenpilzinfektion sollte bei Schwangeren noch vor der Entbindung behandelt werden. Bei einer vaginalen Geburt kann sonst die Infektion auf das Neugeborene übertragen werden, was zu Mundsoor oder Windeldermatitis führen kann. Beides lässt sich zwar im Normalfall gut behandeln, sollte aber vermieden werden, um dem Baby die Symptome zu ersparen.
Falls du während der Schwangerschaft den Verdacht hast an einer Pilzinfektion zu leiden, solltest du unbedingt deinen Gynäkologen aufsuchen. Von einer Selbstbehandlung ist bei Schwangeren und auch in der Stillzeit in jedem Fall abzuraten. Hier sollte immer der behandelnde Arzt über die passende Therapie entscheiden!
Während der Urlaubssaison ist das Thema Scheidenpilz besonders lästig. Doch welche Gegebenheiten sorgen besonders im Sommer und in der Urlaubszeit dafür, anfälliger für eine Überbesiedlung mit Hefepilzen zu sein?
- Stress: Der häufig gerade kurz vor Urlaubsbeginn, sei es durch die Reisevorbereitung oder eine anstrengende Anreise mit Zeitumstellung, erhöhte Stresspegel kann das Immunsystem schwächeln lassen und einen Vaginalpilz begünstigen.
- Enge Kleidung: Wer im Sommer gern zu engen Shorts und Röcken greift, ist damit zwar modisch unterwegs, sorgt aber auch dafür, dass die Luftzirkulation zwischen den Beinen eingeschränkt ist. Das führt zu vermehrtem Schwitzen und das feucht-warme Milieu bietet ideale Voraussetzungen für die Entstehung von Scheidenpilz. Tipp: Auf locker sitzende Kleidung achten oder zwischendurch die Kleidung wechseln.
- Synthetische Unterwäsche: Denselben Effekt haben auch Slips aus Synthetik-Fasern. Unterwäsche aus Polyester und Co. nehmen Feuchtigkeit nicht auf und sind nicht luftdurchlässig. Besondere Vorsicht ist bei String-Tangas geboten. Bei ihnen besteht zusätzlich die Gefahr, dass Magen-Darm-Bakterien zur Scheide transportiert werden. Tipp: Lieber zu Unterwäsche aus Baumwolle oder modernen Mikrofasern greifen und sie immer bei 60 Grad waschen.
- Nasser Bikini: Ein Sprung ins kühle Nass gehört im Sommer einfach dazu – egal ob See, Meer oder Pool. Nach der Erfrischung sollte der Intimbereich jedoch abgetrocknet und idealerweise der feuchte Bikini oder Badeanzug durch einen trockenen getauscht werden.
- Chlor im Pool: In den Schwimmbädern von Hotels und Freibädern ist das Wasser oftmals stark gechlort, um die Ausbreitung von Keimen zu vermeiden. Bei entsprechender Empfindlichkeit kann das Chlor zu Reizungen der Intimhaut führen und es dem Pilz leichter machen sich zu vermehren.
- Stellungswechsel: Mit den Temperaturen steigt häufig auch die Lust auf Sex und bei einigen Paaren auch die Experimentierfreude. Der Wechsel von Anal- zu Vaginalverkehr – ohne neues Kondom – sollte generell vermieden werden, um die Übertragung von Darmbakterien in die Scheide zu vermeiden.
Ist Scheidenpilz ansteckend?
Hefepilze, wie Candida albicans, können bei gesunden Menschen nicht nur in der Scheide, sondern auch im Magen-Darm-Trakt, der Mundhöhle und am Penis vorkommen. Sind die Pilze in nur geringer Anzahl vorhanden, lösen sie normalerweise keine Beschwerden aus und müssen auch nicht behandelt werden.
Scheidenpilz zählt nicht zu den Geschlechtskrankheiten, die Hefepilze können jedoch bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr von Mann auf Frau oder umgekehrt übertragen werden. Der Sex an sich ist jedoch eher selten der Auslöser für die Infektion.
Männer sind dabei seltener von einer Pilzinfektion am Penis, auch Candida-Balanitis genannt, betroffen als Frauen von einer Infektion der Scheide. Auch beim Mann können verschiedene begünstigende Faktoren, wie ein geschwächtes Immunsystem, dazu führen, dass sich der Pilz im Genitalbereich vermehrt und zu einer Infektion führt. Von dieser sind dann meist die Eichel und die Vorhaut betroffen.
Da die Intimhaut durch den Pilz angegriffen, dadurch gereizt und Geschlechtsverkehr schmerzhaft sein kann, empfiehlt es sich auf Sex zu verzichten, bis die Pilzinfektion fertig behandelt ist. In der Regel muss der Partner bei einem Vaginalpilz nicht mitbehandelt werden, sofern bei ihm oder ihr keine Symptome auftreten.
Tritt die Infektion jedoch sehr häufig auf oder schon kurz nach der Behandlung mit einem Antimykotikum erneut auf, kann es sinnvoll sein, dass der Partner sich ebenfalls untersuchen und gegebenenfalls behandeln lässt.
Dos & Don’tsHausmittel und Tipps bei Scheidenpilz
Einige Frauen versuchen den Hefepilz mit Hausmitteln zu behandeln, bevor die Frauenärztin konsultiert oder ein geeignetes Medikament zur Selbstbehandlung eingesetzt wird. Mögliche Hilfsmittel finden sich zuhauf im Netz.
Einige vermeintliche Tipps sind allerdings sehr umstritten und können der Scheidenflora zusätzlich schaden, anstatt zu helfen.
Don’ts bei Scheidenpilz
Folgende Dinge schaden deiner empfindlichen Intimzone eher, als dass sie ihr nützen:
Scheidenspülungen:
Stören die Scheidenflora und verschlimmern oft die SymptomeTampons mit Joghurt:
Enthalten falsche Bakterien und ungeeignete ZusatzstoffeKokosöl:
Positive Wirkung bei Scheidenpilz ist wissenschaftlich nicht belegtKein Zucker:
Zuckerfreie Diät hilft nicht zuverlässig gegen PilzinfektionenAus der Küche:
Knoblauch und Essig sind nicht wirksam und können schadenHomöopathie:
Globuli zeigen keine nachgewiesene Wirkung bei ScheidenpilzTeebaumöl:
Zu aggressiv für die Schleimhaut und kann Beschwerden verstärkenSlipeinlagen:
Nur atmungsaktive Produkte verwenden, um Pilzwachstum zu vermeiden
Dos bei Scheidenpilz
Diese Maßnahmen unterstützen deine Intimgesundheit und helfen bei der Genesung:
Sanfte Hygiene:
Nur Wasser oder pH-neutrale Intimwaschlotion verwendenImmunsystem stärken:
Ausgewogen essen, ausreichend schlafen, Stress meidenUnterwäsche:
Baumwolle wählen, auf atmungsaktive Stoffe achtenWaschen:
Unterwäsche und Handtücher bei mindestens 60 Grad reinigen
Schamhaare:
Haare nur kürzen, Rasur besser vermeidenSex:
Während der Behandlung auf Sex und Oralverkehr verzichtenScheidenflora aufbauen:
Nach der Therapie Milchsäurebakterien nutzen
ProdukteFür einen gesunden Intimbereich
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