World Health Summit mit erschreckenden Erkenntnissen
Auf dem World Health Summit wurde im Oktober die erste globale Studie zur Frauengesundheit vorgestellt: der Hologic Global Women’s Health Index, beruhend auf einer großen Umfrage. Daraus geht hervor, dass weltweit mehr als 1,5 Milliarden Frauen in den letzten 12 Monaten nicht auf eine der vier wichtigsten Krankheiten untersucht worden waren. Zu diesen zählen neben Bluthochdruck, Krebs und Diabetes die sexuell übertragbaren Erkrankungen bzw. Infektionen.1 Der WHO zufolge stecken sich weltweit pro Tag mehr als eine Million Menschen mit einer sexuell übertragbaren Erkrankung an.
Wie der Name schon erahnen lässt, werden sexuell übertragbare Infektionen vor allem beim ungeschützten Geschlechtsverkehr weitergegeben. Aber auch eine Übertragung als Schmierinfektion ist häufig möglich.
Dies ist zum Beispiel bei Pilzen und Chlamydien der Fall. Schwangere oder stillende Frauen können ebenso Infektionen auf ihr Kind übertragen. Und eine weitere Möglichkeit bleibt noch, um einige sexuell übertragbare Infektionen weiterzugeben: Durch direkten Blutkontakt (z. B. verunreinigtes Spritzbesteck beim Drogenkonsum).
Das sind die häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten und deren Erreger:
Symptome und mögliche Folgen von STI
Es gibt viele verschiedene Erreger, die zu ganz unterschiedlichen Symptomen führen können oder aber auch zu gar keinen. Chlamydien sind dabei besonders fies, da sie häufig keine oder nur sehr leichte Symptome entwickeln. Sie können unter anderem aber zu Unfruchtbarkeit führen, sofern sie unentdeckt bleiben. Erschwerend kommt hinzu, dass die Bevölkerung zwar über einige Krankheiten (z. B. HIV) sehr gut informiert ist, andere häufig vorkommende Infektionen jedoch nahezu unbekannt sind (z. B. Chlamydien oder Trichomoniasis).2 Andere Erreger lösen zum Beispiel unangenehm riechenden Ausfluss an den Geschlechtsorganen aus, es treten Schmerzen beim Toilettengang oder Jucken und Hautveränderungen im Intimbereich auf. Sollte ein Verdacht bei Ihrer Kundin oder Ihrem Kunden bestehen, sollten diese sofort einen Arzt aufsuchen. Sexuell übertragbare Infektionen können zu ungewünschten Komplikationen und Spätfolgen führen. Bei einer frühzeitigen Behandlung sind die meisten Infektionen jedoch heilbar oder durch eine permanente Behandlung (z. B. HIV) zumindest kontrollierbar.
Leitliniengerechte Therapie bei Scheidenpilz
Auch wenn Scheidenpilzinfektionen nicht zu den klassischen sexuell übertragbaren Krankheiten gehören, können sie durch Sex begünstigt werden. Sie entstehen allerdings primär, wenn das natürliche Gleichgewicht der Scheidenflora gestört ist und die Pilze überhandnehmen. Die richtige Behandlung bei Scheidenpilz erfolgt mit einem Antimykotikum, welches den Pilz bekämpft. Eine Möglichkeit ist hier z. B. Vagisan Myko Kombi 3 Tage. Die antimykotische Wirkung basiert auf dem bewährten Wirkstoff Clotrimazol, welcher auch von der aktuellen Leitlinie empfohlen wird. Die Zäpfchen schmelzen nach dem Einführen und bilden zusammen mit der Scheidenflüssigkeit eine Creme, die zusätzlich zur antimykotischen Wirkung einen cremenden Effekt auf die bei Scheidenpilz oft brennende und juckende Scheidenhaut hat. Die Kombipackung enthält außerdem eine Tube mit Creme zur Anwendung im äußeren Intimbereich.
Vorbeugung vor allem durch „Safer Sex“
Das Risiko für sexuell übertragbare Infektionen lässt sich am besten durch die Nutzung von Kondomen oder auch Femidomen (Frauenkondom) verringern. Nicht vergessen werden sollte jedoch, dass die dabei ungeschützten, bzw. freiliegenden Schleimhäute und Hautbereiche nicht vor einer Ansteckung mit bestimmten STI geschützt sind. Das Kondom sollte übrigens nicht nur beim Vaginalsex, sondern auch beim Oral- und Analsex verwendet werden. In der GeSiD-Studie 2020 (Gesundheit und Sexualität in Deutschland) der BZgA wurde herausgefunden, dass weniger als die Hälfte der Befragten in festen Beziehungen mit dem Partner oder der Partnerin über sexuell übertragbare Infektionen spricht, bevor sie das erste Mal miteinander schlafen. Unterschiede gibt es dabei in den Altersgruppen (Jüngere sprechen mehr darüber als Ältere) und homosexuelle Paare sprechen häufiger darüber als heterosexuelle.
Was können Sie konkret in der Apotheke tun?
Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihre Kundin oder Ihr Kunde unter einer sexuell übertragbaren Infektion leiden könnte, versuchen Sie behutsam über mögliche Symptome aufzuklären und für STI ein Bewusstsein zu schaffen. Vielen Menschen sind weder die Anzeichen einer genitalen Infektion – wenn sie denn vorhanden sind – noch das Risiko bekannt. Eine Abklärung beim Arzt ist unerlässlich und eine frühzeitige Diagnose häufig für die weitere sexuelle Gesundheit wichtig. Klären Sie junge Frauen über das kostenlose Chlamydien-Screening beim Frauenarzt auf. Bis zum vollendeten 25. Lebensjahr besteht ein jährlicher Anspruch, der zur Vermeidung von Langzeitfolgen unentdeckter Infektionen, wie der Unfruchtbarkeit, genutzt werden sollte.
Eine Untersuchung beim Arzt auf eine Infektion kann, je nach Symptomen, auf unterschiedliche Arten erfolgen. Neben einer Blickdiagnose können ein Abstrich (Mund, Scheide, Penis oder Po) entnommen oder/und Körperflüssigkeiten (Urin, Blut, Sperma oder Scheidensekret) untersucht werden. In einigen Fällen muss unbedingt auch der Partner mitbehandelt werden.
Wann sollte die Kundin / der Kunde zum Arzt gehen?
- Wenn die Beschwerden im Intimbereich zum ersten Mal auftreten
- Wenn ungewöhnlicher Ausfluss (Geruch, Farbe, Konsistenz, Menge) bemerkt wird
- Wenn zusätzlich zum Ausfluss Blutungsstörungen, Schleimhaut-/Hautveränderungen, Bauchschmerzen und / oder Fieber auftreten
- Bei Schmerzen im inneren und äußeren Intimbereich
- Bei Brennen, Juckreiz oder Rötung im Intimbereich
- Bei Brennen oder Schmerzen während des Wasserlassens
- Bei Blutspuren am Toilettenpapier
- Bei allen Beschwerden im Intimbereich, wenn Ihre Kundin schwanger ist
Vagisan Myko Kombi bzw. Vagisan Myko Kombi 3 Tage.
Wirkstoff: Clotrimazol. Zusammensetzung: 1 Vaginalzäpfchen enth. als Wirkstoff 500 mg Clotrimazol (Vagisan Myko Kombi) bzw. 200 mg Clotrimazol (Vagisan Myko Kombi 3 Tage). Sonst. Bestandt.: Cetylstearylalkohol, Hartfett, Macrogol-20-glycerolmonostearat, Polyacrylsäure-Natriumsalz. Zusammensetzung: 1 g Creme enth. als Wirkstoff 10 mg Clotrimazol (Vagisan Myko Kombi) bzw. 20 mg Clotrimazol (Vagisan Myko Kombi 3 Tage). Sonst. Bestandt.: Benzylalkohol, Cetylpalmitat, Cetylstearylalkohol, Natriumcitrat, Octyldodecanol, Polysorbat 60, Sorbitanstearat, ger. Wasser. Anwendungsgebiete: Hefepilzinfektionen der Scheide und des äußeren Genitalbereichs (meist durch Candida albicans). Gegenanz.: Überempfindlichkeit gegen Clotrimazol oder einen der sonst. Bestandteile. Frühschwangerschaft. Nebenw.: Häufig: Brennen und Juckreiz an der behandelten Stelle. Gelegentlich: Hautirritationen (z. B. brennendes Gefühl, Stechen oder vorübergehende Rötung). Sehr selten: Allergische Reaktionen (z. B. Juckreiz, Erythem, Atemnot, behandlungsbedürftiger Blutdruckabfall bis hin zu Bewusstseinsstörungen, Übelkeit, Diarrhö). Stand. 03/2020. Dr. August Wolff GmbH & Co. KG Arzneimittel 33532, Bielefeld.
Stand 12/2021








